Prof. Leo Lehner
Leo Lehner lernte schon als Kind Klavier, Orgel und Violine und war k.u.k. Sängerknabe. Während einer Lehre in einem chemigrafischen Betrieb, machte er eine Ausbildung für Klavier an der Wiener Musikakademie – ohne Wissen seiner Eltern, die eine musikalische Laufbahn verhindern wollten.
Durch die bestandene Artistenprüfung erhielt er die Legitimation, als befugter Begleiter mit Artisten zu arbeiten.
In der Pfarrkirche Alt-Ottakring, wo sein Vater Regens Chori war, spielte er Orgel und machte dort erste Erfahrungen als Dirigent. Bis 1926 war er Bühnenkapellmeister am Burgtheater.
Nach krankheitsbedingtem Ausfall seines Vaters 1923 war Leo Lehner Chordirektor in Alt-Ottakring (bis 1931) und Lehrer für Chorgesang an der Bundesrealschule in der Neustiftgasse, im 7. Wiener Gemeindebezirk. 1926 gründete er an dieser Schule den „Sängerchor R VII“.
Es folgte 1927 ein mehrmonatiger Lehrauftrag an einem Gymnasium und Lyzeum in Leipzig im Auftrag des österreichischen Unterrichtsministeriums. 1930 legte er die Externistenmatura und Lehramtsprüfung ab, gründete im selben Jahr den „Jung Urania-Chor“. Er komponierte zahlreiche Wander- und Kinderlieder.
Ab 1931 übernahm er bis 1938 die Leitung der Kindersingschule im 5. Bezirk, und wurde 1932 zum Chormeister des Volksgesangvereins berufen, den er bis 1937 leitete.
1938 wurde Leo Lehner von der Gestapo verhaftet und seine Lieder sowie der „Jung Urania-Chor“ verboten. Trotzdem blieb er seiner Leidenschaft treu und gründete nach seiner Einberufung zur Luftwaffe den Soldatenchor Fliegerhorst Proßnitz (Mähren). Nach Ende des Krieges orientierte er sich neu und war von 1946 bis 1960 Dozent am Pädagogischen Institut der Stadt Wien.
In dieser Zeit gründete Leo Lehner zuerst den „Chor der Wiener Lehrerbildungsanstalten“ und schließlich am 20. Mai 1946 die Chorvereinigung „Jung-Wien“, mit der er in den darauf folgenden 35 Jahren über 2.500 Konzerte gab.
1948, als Leo Lehner zum Bundeschormeister für Wien und Niederösterreich bestellt wurde, war er bereits 2 Jahre lang Chormeister Stellvertreter und 1953 bis 1963 1. Chormeister des „Wiener Schubertbundes“.
Darauf folgte wieder ein Abstecher zum Militär – diesmal als Dirigent des Soldatenchores Wien in den Jahren 1963 – 1967.
Leo Lehner erhielt unzählige Auszeichnungen, darunter: Ehrendirigentschaft und Goldene Ehrenmedaille der Chorvereinigung „JungWien“ und Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien sowie des Landes NÖ.